· Pressemitteilung

Sonderforschungsbereiche "NephGen" und "NeuroMac" verlängert

DFG fördert zwei von CIBSS-Mitgliedern geleitete Forschungszentren mit insgesamt 24 Millionen Euro

Die DFG verlängert die Förderung des SFB 1453 „NephGen“, der von CIBSS-Mitglied Prof. Dr. Anna Köttgen mitgeleitet wird, und des Transregio SFB 167 „NeuroMac“, der von CIBSS-Mitglied Prof. Dr. Marco Prinz mitgeleitet wird. NephGen untersucht genetische Mechanismen von Nierenerkrankungen, während NeuroMac die Interaktionen von Immunzellen im Gehirn erforscht. Beide Projekte werden über einen Zeitraum von vier Jahren mit 12 Millionen Euro gefördert, wobei 5 Millionen Euro der NeuroMac-Mittel nach Freiburg gehen.

„Die erneute Förderung bestätigt die Exzellenz unserer Forschung. Sowohl in der Untersuchung von Nierenerkrankungen als auch in der Erforschung der Immunzellen des Gehirns leisten unsere Wissenschaftler*innen wertvolle Beiträge, die langfristig den Weg in die klinische Anwendung finden sollen“, sagt Prof. Dr. Lutz Hein, Dekan der Medizinischen Fakultät an der Universität Freiburg und Vorstandsmitglied des Universitätsklinikums Freiburg.

 

Prof. Dr. Anna Köttgen, Sprecherin des SFB 1453 „Nephrogenetik (NephGen)” und Direktorin des Instituts für Genetische Epidemiologie am Universitätsklinikum Freiburg und Prof. Dr. Marco Prinz, Freiburger Co-Sprecher des Transregio 167 „NeuroMac“ und Ärztlicher Direktor des Instituts für Neuropathologie des Universitätsklinikums Freiburg. Foto: links: Sandra Meyndt, rechts: Britt Schilling

Nierenerkrankungen: Häufig, aber schwer behandelbar

Weltweit stellen Nierenerkrankungen ein enormes Gesundheitsproblem dar, etwa jede*r zehnte Erwachsene leidet unter einer chronischen Nierenerkrankung. Bei Nierenversagen sind die Dialyse oder ein Spenderorgan die einzigen Behandlungsmöglichkeiten. Hinzu kommen Menschen mit Nierenkrebs. „In den vergangenen vier Jahren ist es uns in NephGen gelungen, neue Zielstrukturen für die Nierenfunktion und Nierenerkrankungen zu finden und die zugrundeliegenden Mechanismen besser zu verstehen. Der nächste Schritt ist nun, die Suche nach pharmazeutischen Wirkstoffkandidaten voranzutreiben, die in diese Mechanismen eingreifen“, sagt Prof. Dr. Anna Köttgen, Sprecherin des Verbunds und Direktorin des Instituts für Genetische Epidemiologie am Universitätsklinikum Freiburg und Mitglied des Exzellenzclusters CIBSS. „Pharmakologische Wirkstoffe, die an Zielstrukturen mit humangenetischer Evidenz ansetzen, sind in der klinischen Entwicklung doppelt so erfolgreich wie andere“, erklärt Köttgen. NephGen erforscht daher basierend auf erblichen Nierenerkrankungen Zielmoleküle und prüft sie auf ihr therapeutisches Potenzial. Dafür wurden bereits erfolgreich große Patient*innen- und Populationsstudien sowie molekularbiologische Untersuchungen und Methoden zur Analyse großer Datenmengen etabliert. Neben der Universität und dem Universitätsklinikum Freiburg ist auch das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) beteiligt.

Wie Fresszellen im Gehirn kommunizieren: Transfer in die klinische Praxis als Ziel

Der Transregio 167 NeuroMac wurde bereits zweimal von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Die Forscher*innen untersuchen die Interaktion von Immunzellen, insbesondere der als Fresszellen bezeichneten Makrophagen, mit glatten Muskelzellen der Gehirnarterien, Nervenzellen und weiteren zellulären Akteuren. In der dritten Förderperiode wollen die Mitglieder von NeuroMac die Kommunikation zwischen den Makrophagen genannten Fresszellen, die das Immunsystem des menschlichen Gehirns bilden, und verschiedenen anderen Zelltypen im Gehirn besser verstehen. „Ziel unseres Forschungsverbundes ist es nun, die gewonnenen Erkenntnisse über Fresszellen im zentralen Nervensystem in die klinische Praxis zu überführen“, sagt der Freiburger Co-Sprecher des Transregio, Prof. Dr. Marco Prinz, Ärztlicher Direktor des Instituts für Neuropathologie des Universitätsklinikums Freiburg und Mitglied des Exzellenzclusters CIBSS. „Dazu müssen wir die grundlegenden Mechanismen der Zellbiologie von Makrophagen im gesunden und erkrankten Gehirn besser verstehen. Um das zu erreichen, werden wir unter anderem mit im Labor gezüchteten Organoiden und Patient*innenproben arbeiten.“ Neben der Universität und dem Universitätsklinikum Freiburg sowie der Technischen Universität München sind die Charité – Universitätsmedizin Berlin und das Weizmann Institute of Science in Rehovot, Israel, an dem Forschungsverbund beteiligt.

CIBSS Profil von Prof. Dr. Anna Köttgen

CIBSS Profil von Prof. Dr. Marco Prinz

Originale Pressemitteilung Universität Freiburg