„Ich gratuliere herzlich allen beteiligten Wissenschaftler*innen“, sagt Rektorin Prof. Dr. Kerstin Krieglstein. „Die interdisziplinären Clusterinitiativen speisen sich aus den Forschungsschwerpunkten unserer Universität und werden das innovative Potenzial unserer Forschungsstärke weiter vorantreiben.“ Prof. Dr. Stefan Rensing, Prorektor für Forschung und Innovation, betont die gesellschaftliche Relevanz der ausgewählten Antragsskizzen: „Sie haben gemeinsam, dass sie neue Forschungsansätze auf höchstem Niveau entwickeln, die mögliche Lösungen für drängende Herausforderungen unserer Zeit in den Blick nehmen.“
Constitution as Practice in Times of Transformation (ConTrans)
Verfassungen stehen im Zentrum sozio-politischer Erwartungen und Konflikte. Doch sind sie weder in ihrer Eigenart noch in ihrer Wirkung zu erfassen, wenn man sie in erster Linie als Rechtstexte begreift. Daher untersucht die Initiative ConTrans Verfassungen als ein Netz sozialer Praxen, die von Ritualen und Symbolen bis hin zu Verfahren und Institutionen reichen. Zu diesem Zweck entwickeln Forscher*innen aus elf Disziplinen einen Analyserahmen, der es erlaubt, die Rolle von Verfassungen sowohl als Motor als auch als Gegenstand gesellschaftlicher Veränderungsprozesse über Epochen und Räume hinweg zu beschreiben. Damit soll das Projekt Antworten auf die Frage liefern, was Gesellschaften und politische Systeme zusammenhält oder erodieren lässt. Ziel ist es, in Freiburg eine internationale Verfassungsforschung im Verbund der Geistes- und Sozialwissenschaften zu etablieren.
„Wir freuen uns sehr über die Entscheidung. Zu untersuchen, wie sich der Umgang mit Verfassungen und Verfasstheit von der Antike bis ins 21. Jahrhundert entwickelt hat, ist in unserer Gegenwart von besonderer Relevanz. Denn wir wollen im interdisziplinären Dialog verstehen, was Gesellschaften und politische Systeme zusammenhält oder erodieren lässt“, sagen die Sprecher*innen Prof. Dr. Matthias Jestaedt, Prof. Dr. Jörn Leonhard und Prof. Dr. Sitta von Reden.
An ConTrans sind folgende Fakultäten der Universität Freiburg beteiligt(in alphabetischer Reihenfolge): Philologische Fakultät, Philosophische Fakultät, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Theologische Fakultät, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät. ConTrans ist Teil des interdisziplinären Schwerpunktbereichs „Kulturen und Gesellschaften in Raum und Zeit“ im Forschungsprofil der Universität Freiburg.
Future Forests – Adapting Complex Social-ecological Forest Systems to Global Change
Angesichts des raschen Klimawandels, neuartiger Störungen, der Ansiedlung und des Verlusts von Arten entwickeln sich große Teile der Wälder zu neuartigen Ökosystemen, die in der Evolutionsgeschichte keine Entsprechung haben. Parallel sind große gesellschaftliche Veränderungen zu erwarten, die sich beispielsweise aus Urbanisierung, Globalisierung und Landnutzungsänderung ergeben. Waldökosysteme und Gesellschaft sind eng miteinander verflochten; sie interagieren auf komplexe Weise. Dadurch entstehen neuartige und schwer quantifizierbare Risiken. Die Initiative Future Forests will neue Konzepte zur Analyse von Wäldern als sozial-ökologische Systeme erarbeiten. Das Ziel des Clusters ist es, mit diesen Ansätzen die Grundlagen für eine Transformation zu anpassungsfähigeren Wäldern bereitzustellen.
„Eine großartige Chance für uns und den Wald. Wir freuen uns sehr, nun weiter an der Realisierung unserer Forschungsideen und Konzepte zur dringenden Anpassung der Wälder und ihrer Bewirtschaftung an den globalen Wandel arbeiten zu können. Damit wollen wir ein neues Kapitel in der internationalen Waldforschung aufschlagen“, sagen die Sprecher*innen Prof. Dr. Jürgen Bauhus, Prof. Dr. Friederike Lang und Prof. Dr. Marc Hanewinkel.
An Future Forests sind folgende Fakultäten der Universität Freiburg beteiligt (in alphabetischer Reihenfolge): Fakultät für Biologie, Medizinische Fakultät, Philosophische Fakultät, Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen. Future Forests ist Teil des interdisziplinären Schwerpunktbereichs „Wege zur Nachhaltigkeit“ im Forschungsprofil der Universität Freiburg.
Die Universität Freiburg ist von der Qualität aller Antragsskizzen, die sie eingereicht hat, überzeugt. Alle sieben Exzellenzclusterinitiativen hatten sich vorab in einem kompetitiven Auswahlprozess durchgesetzt. „Wir werden die wertvollen Ideen der Antragsskizzen, die in dieser Runde nicht berücksichtigt wurden, in anderen Formaten weiterentwickeln“, sagt Rensing. Die Rektorin sieht darin einen „immensen Schub für die Spitzenforschung in Freiburg“.
Mit der Unterstützung der gesamten Universität
Die seit 2019 bestehenden Exzellenzcluster der Universität Freiburg bewerben sich aktuell um eine zweite Förderphase, die 2026 starten wird. „CIBSS und livMatS haben nach fünf Jahren der ersten Laufzeit eine exzellente Leistungsbilanz vorzuweisen“, sagt Rensing. „Sie treten den weiteren Wettbewerb mit der Unterstützung der gesamten Universität an, und wir sind sehr zuversichtlich, dass sie sich für eine zweite Förderphase qualifizieren werden.“