Forscher*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg und der Universitätsmedizin Greifswald haben in einer neuen Studie herausgefunden, wie seltene genetische Varianten den menschlichen Stoffwechsel stark beeinflussen und zu Stoffwechselerkrankungen beitragen können. Die Studie, veröffentlicht im Fachjournal Nature Genetics am 2. Januar 2025, verbindet Genomanalysen mit umfassenden Messungen von Stoffwechselprodukten im Blutplasma und Urin. Die Forscher*innen identifizierten dabei 192 signifikante Verbindungen zwischen einzelnen Genen und Stoffwechselprodukten, von denen viele bisher unbekannt waren. Diese Ergebnisse wurden dann in umfassende digitale Modelle des menschlichen Stoffwechsels integriert und erlauben so wichtige Rückschlüsse auf die mögliche Entstehung von Krankheiten.
„Unsere Studie liefert neue Erkenntnisse darüber, welche Gene eine Rolle in bestimmten Stoffwechselwegen spielen und wie genetische Variationen zu gesundheitlichen Problemen führen können. Mit diesem Verständnis können wir Stoffwechselerkrankungen besser verstehen und neue Behandlungsmöglichkeiten erforschen“, sagt Prof. Dr. Anna Köttgen, Co-Leiterin der Studie und Direktorin des Instituts für Genetische Epidemiologie am Universitätsklinikum Freiburg. Köttgen ist auch Mitglied des Exzellenzclusters CIBSS - Centre for Integrative Biological Signalling Studies der Universität Freiburg ist. Die Studie entstand unter anderem im Rahmen der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereiche 1453 „NephGen“ und SFB 1597 „Small Data“ der Universität Freiburg.