Das internationale Symposium, das vom 16. bis 19. September in Freiburg stattfand, spannte den Bogen von der Entdeckung des „Organisators“ durch Spemann und Mangold bis zu den heute aktuellen Forschungsfragen der Entwicklungsbiologie. Wolfgang Driever, Sprecher des Freiburger Exzellenzclusters CIBSS – Center for Integrative Biological Signalling Studies, organisierte die Tagung gemeinsam mit Eddy De Robertis (USA) und Roberto Mayor (GB) sowie der Internationalen Gesellschaft für Entwicklungsbiologie ISDB und ELSEVIER. Zu den über 40 vortragenden Expert*innen gehörten unter anderem Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard, Stefano Piccolo und Magdalena Żernicka-Goetz.
Der „Spemann-Mangold-Organisator“ bezeichnet eine Gruppe von Zellen, die während der frühen Stadien der Embryonalentwicklung Signalmoleküle aussendet. Diese biologischen Signale werden wiederum von den umliegenden Zellen im Embryo wahrgenommen. Dadurch übermittelt der „Organisator“ eine wichtige Positionsinformation, die notwendig ist, damit sich die Körperstrukturen an den richtigen Stellen entwickeln. Das Besondere an dieser Entdeckung ist, dass sie zum ersten Mal ein solches Kontrollzentrum beschreibt. Später, insbesondere mit dem Aufkommen moderner molekularbiologischer und genetischer Forschungsmethoden, wurde deutlich, dass die Vermittlung räumlicher Information über lösliche Signalmoleküle ein grundlegender und weit verbreiteter Mechanismus in der Biologie ist.