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Wilfried Weber als wissenschaftlicher Geschäftsführer des Leibniz INM ernannt

CIBSS-Mitglied Wilfried Weber wird wissenschaftlicher Geschäftsführer des Leibniz-Instituts für Neue Materialien und Professor der Saar-Universität

Der Synthetische Biologe Prof. Dr. Wilfried Weber hat die Signalforschung in Freiburg mit seinem interdisziplinären Forschungsansatz entscheidend geprägt und vorangebracht. Nun nimmt der CIBSS-Forscher eine Führungsposition im Saarland an: Weber wurde am 15. März zum Wissenschaftlichen Geschäftsführer des INM - Leibniz-Institut für Neue Materialien ernannt. Zudem erhielt er die Professur für neue Materialien an der Universität des Saarlandes.

 

Prof. Dr. Wilfried Weber. Foto: Jürgen Gocke / CIBSS, Universität Freiburg

„Wir sind dankbar für das Engagement, den Enthusiasmus und den wissenschaftlichen Beitrag, die Wilfried Weber in CIBSS eingebracht hat, und wünschen ihm alles Gute und viel Erfolg für seinen Start in Saarbrücken,“ gratulieren CIBSS-Sprecherin Prof. Dr. Carola Hunte und CIBSS-Sprecher Prof. Dr. Wolfgang Driever ihrem langjährigen Kollegen. Weber, der ebenfalls Mitglied des Sprecherteams war, hat entscheidend zum Erfolg des Exzellenzclusters CIBSS – Centre for Integrative Biological Signalling Studies in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder beigetragen und wird weiterhin als Associate Investigator Teil des Clusters bleiben. „Für exzellente Signalforschung ist eine enge Vernetzung mit anderen Institutionen essentiell und CIBSS wird, gleichermaßen wie die Institutionen in Saarbrücken, von diesem Schritt profitieren,“ sagt Driever.

 

Weber nutzt biologische Signale für die Materialforschung

Mit seiner zukünftigen Arbeit am INM knüpft Weber direkt an seine Forschung in CIBSS und an der Universität Freiburg an. Der Fokus des INM liegt auf „Engineered Living Materials“, also Materialen, die durch lebendende Organismen aufgebaut werden und deren Eigenschaften sich durch die Beeinflussung biologische Signale mithilfe von Methoden der synthetischen Biologie präzise kontrollieren lassen. Für seine Arbeit an solchen Systemen erhielt er unter anderem den mit 2,5 Millionen Euro dotierten europäischen Forschungspreis ERC Advanced Grant.

„Der große Vorteil von biologischen Systemen ist ihre Fähigkeit zu spüren, was in ihrer Umwelt passiert, und sich daran anzupassen. Wir übertragen die dafür verantwortlichen biologischen Sensoren und Schalter in Materialien. Auf diese Art konstruieren wir neue Materialien, deren Eigenschaften auf ihre Umgebung abgestimmt sind“, erklärt Weber.

Optogenetische Kontrolle biologischer Signale

Sein Team setzt für die minutiöse Steuerung von Zellen und Materialien vor allem Lichtsignale ein und ist damit international führend auf dem Forschungsgebiet der molekularen Optogenetik. „Wir übertragen Mechanismen, wie Pflanzen auf Licht reagieren, in Zellen und können so die Eigenschaften von Materialien steuern. Damit sind wir zum Beispiel in der Lage, über Licht die Stabilität eines Materials zu programmieren,“ sagt Weber. Darüber hinaus ist seine Forschung auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. In einem seiner Projekte, das er gemeinsam mit Forschenden der Universität Freiburg und des Exzellenzclusters livMatS der Universität Freiburg leitet, programmiert er Zellen so, dass aus Holzabfällen wie Sägespänen wieder neue Holzwerkstoffe entstehen – als biologisches Up-Cycling.

 

Original-Pressemitteilung

CIBSS-Profil von Prof. Dr. Wilfried Weber